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Tim Lochner zieht Schlussstrich

Der Pirnaer Stadtrat verlässt die CDU
Tim Lochner Foto: D. Förster

Tim Lochner Foto: D. Förster

Pirna. Dass es keine Querelen in der Pirnaer CDU gab, wäre maßlos untertrieben. Schon seit den Stadtratswahlen 2014 schwelen Konflikte, die dann darin gipfelten, dass drei Stadträte unter dem Namen "Ihre Nachbarn" einen eigenen Wahlkampf führten und dann faktisch auch eine eigene Gruppe in der Fraktion bildeten. Zu den Umständen verhandelt man jetzt noch vor Gericht und ist sich auch nicht wesentlich näher gekommen. Sicher ist das ein Grund für  die Entscheidung vom Tim Lochner, selbstständiger Tischlermeister, aus der CDU auszutreten. Am26. Oktober hat er seine Konsequenzen gezogen. "Ein Schritt der mir sehr schwer fällt, den ich mir reiflich überlegt habe, der jedoch aus meiner Sicht konsequent ist. Nein, Auslöser ist nicht die Politik der Bundes - CDU. Wenn es danach gegangen wäre, hätte ich diesen Schritt längst vollziehen müssen. Davon hielt mich bis zum jetzigen Zeitpunkt immer der Glaube an die richtige Politik der CDU im kommunalen, sozusagen im 'Zu-Hause' Bereich  ab", teilt er mit.  Er begründet seine Entscheidung in der  wiederholten Diffamierung seiner Person durch Funktionsträger des Kreis - und Stadtverbandes. So wurden in der Verhandlung in Sachen Parteiausschluss gegen  ihn Facebook – Kommentare von ihm zusammenhangslos und damit inhaltsverändert seitens seiner Parteifreunde dokumentarisch gegen  ihn ins Feld geführt. "So weit so gut, wir waren vor Gericht, da nutzt jeder seine Trümpfe", sein lakonischer Kommentar. Aber seitens hiesiger Parteifreunde wurden auch anklagende E-Mails nach Dresden und sogar Berlin geschickt. Da frage man sich als ehrenamtlich Tätiger, als ehemaliges CDU-Vorstandsmitglied und als Stadtrat, worum es in der CDU Sächsische Schweiz – Osterzgebirge/ CDU Pirna eigentlich geht. "Ich werde den Eindruck nicht los, es geht ausschließlich um Lager und Personen, nicht um die regionale Politik und geschlossene Außendarstellung", ist Tim Lochner überzeugt. Leider werde die Situation mit der Aufstellung der Kandidaten für die Pirnaer OB-Wahl nicht besser. Das Gegenteil sei der Fall. Im Stadium der Entscheidungsfindung sei der Pirnaer CDU-Stadtvorstand mit seinem Vorschlag schon in die Öffentlichkeit gegangen, obwohl die Mitglieder erst am 7. November darüber entscheiden. Hier würden die Mitglieder düpiert. Das und die persönlichen Angriffe auf Tim Lochner brachten wohl das Fall zum Überlaufen, so dass sein Parteiaustritt  folgte.  (caw)


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