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Heidenauer Tafelkunden befürchten Einbußen

Tafelumzug und Umstrukturierung der Heidenauer Tafel wirft Fragen auf
Noch werden die Tafelkunden in Heidenau in dem Objekt auf der Güterbahnhofstraße versorgt. Ab September sitzt die Tafel auf der Ernst-Thälmann-Straße.  Foto: Wo

Noch werden die Tafelkunden in Heidenau in dem Objekt auf der Güterbahnhofstraße versorgt. Ab September sitzt die Tafel auf der Ernst-Thälmann-Straße. Foto: Wo

Die Heidenauer Tafel muss zum 1. September auf die Ernst-Thälmann-Straße 14 umziehen, da das Objekt auf der Güterbahnhofstraße gekündigt wurde. Allerdings wird es noch weitere Änderungen geben und die riefen bei vielen Tafelkunden, vor allem Behinderten große Ängste hervor.  „Wir haben vor über einer Woche erfahren, dass vom Demokratischen Frauenbund (Träger der Tafel) in Dresden alle Mitarbeiter gekündigt wurden und  für uns Behinderte die Belieferung wegfällt. Das wollen wir so nicht hinnehmen“, ist Madeleine Petereit besorgt, die selbst schwerbehindert ist. Sie hat deshalb eine Unterschriftenaktion angestoßen, der sich fast 90 Heidenauer angeschlossen haben. Auch die Stadt ist auf den Konflikt aufmerksam geworden und hat den dfb zu einer Stellungnahme aufgefordert. „Dass es in Heidenau einen Lieferservice für Behinderte gab, ist wirklich etwas Einmaliges. Mir ist nicht klar, wie das finanziert wurde. Denn um die Finanzen der Heidenauer Tafel steht es alles andere als gut“, muss die Pirnaer Tafelchefin Edith König, zu der die Heidenauer gehört, leider konstatieren. Auch in Pirna gäbe es behinderte Tafelkunden. „Wir haben Rollifahrer, die zu uns in die Ausgabestelle kommen und betreut werden oder aber Vertraute  der Behinderten erhalten eine Vollmacht und können so das Tafelangebot nutzen“, sagt Edith König.  Es stimmt aber, dass sich in der Heidenauer Ausgabestelle einiges ändert. So wird es nur noch einen Ausgabetag geben, dann aber für vier Stunden. Vorher hatte die Tafel an zwei Tagen je zwei Stunden geöffnet.  Die Versorgung der Heidenauer Tafelkunden werde deswegen nicht schlechter. Die Lebensmittel werden wie bisher Montag bis Freitag eingesammelt und zum Sortieren nach Pirna gebracht. „Wir verfügen dort anders als in Heidenau über eine Kühlzelle und können die Produkte besser lagern. Für die Heidenauer wird es das gleiche Angebot geben“, versichert Edith König. Auch drei Mitarbeiter aus Heidenau können mit nach Pirna gehen. Die ehemalige Leiterin der Heidenauer Tafel soll das Kleiderstübchen des dfb gleich neben der Tafel übernehmen. Um die Kosten im Rahmen zu halten, denn wie so oft ist leider das liebe Geld der Knackpunkt bei sozialen Projekten, wäre  die Umstrukturierung unumgänglich. Ob es für die Belieferung der Behinderten eine Lösung gibt, ist noch unklar. Denn auch wenn andere karitative Organisationen das übernehmen würden, irgendwie muss es bezahlt werden. „Ich werden  weiter für unsere Behinderten bei der Heidenauer Tafel kämpfen“, gibt sich Madeleine Petereit kämpferisch.


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