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An einem Zaungitter ist jetzt Schluss

Der Sandstein unter der Basteiaussicht bröckelt – nun muss erstmal aufwändig saniert werden
Die letzten Meter zur berühmten Basteiaussicht, wo der Blick auf die Elbe zwischen Lilienstein und Königstein gerichtet ist, bleiben ein  Dreivierteljahr gesperrt. Die Bastei bietet aber noch zahlreiche andere Aussichtspunkte.             Foto: D. Förster

Die letzten Meter zur berühmten Basteiaussicht, wo der Blick auf die Elbe zwischen Lilienstein und Königstein gerichtet ist, bleiben ein Dreivierteljahr gesperrt. Die Bastei bietet aber noch zahlreiche andere Aussichtspunkte. Foto: D. Förster

Der „Balkon der Sächsischen Schweiz", die welt- bekannte Bastei, ist gegenwärtig um eine Aussicht ärmer. Dass im Elbsandsteingebirge und besonders auf der Basteiseite immer mal wieder Felsbrocken abbrechen, ist keine Seltenheit. Diese Sandsteinfelsstücke rauschten auch schon in die Tiefe und schlugen neben Wanderwegen ein. Natürliche Erosionen des Sandsteins lassen sich nicht planen. Zum Glück kam es noch nie zu einem Unfall. Der am weitesten zur Elbe vorspringende schmale Felsrücken – die Basteiaussicht genannt – macht den Spezialisten aber derzeit große Sorgen. Ein Gitterzaun versperrt den Zugang zu der beliebten Aussichtsplattform. Mehr als 1,5 Millionen Besucher kommen jährlich auf die Bastei. Natürlich können diese weiter auch über die berühmte 1851 gebaute Sandsteinbrücke flanieren und von dort ins Elbtal schauen. Auch die Felsenburg Neurathen und das Berghotel Bastei mit Restaurant sind weiter ohne Einschränkung zugänglich.„Die vorderen zehn Meter der Bastei-Aussicht aber bleiben noch länger als geplant gesperrt. Schon seit 12. Mai heißt es dort Stopp", informiert SIB-Sprecherin Andrea Krieger (Sächsische Immobilien- und Baumanagement GmbH). Der Basteifelsen unterhalb der Aussicht auf das Elbtal wurde schon acht Wochen lang vorsorglich gesichert. Einer Stelle etwa 15 Meter unterhalb der Plattform – zu sehen als heller Fleck – hatte die Verwitterung besonders stark zugesetzt. Fachleute einer Spezialfirma reinigten und verfugten den verwitterten Bereich. Außerdem wurden Drainagerohre zur Entwässerung verlegt. Und dennoch der Zustand der Felsen unterhalb der Plattform lässt die Sorgenfalten der Spazialisten nicht kleiner werden. Denn: Die Experten hatten bei Probebohrungen Gesteinsproben entnommen und bei der Untersuchung der Bohrkerne wurde jetzt festgestellt, dass Felspartien unterhalb der Basteiaussicht geringer fest sind, als für die Sicherheit gewünscht. Die SIB als Staatsbetrieb für das Ausflugsziel und die Sanierungsarbeiten zuständig, lässt die Aussicht deshalb weiter gesperrt. „Nach Vorlage und Auswertung der Untersuchungsergebnisse am Fels und an den Bohrkernen werden derzeit verschiedene Varianten für weitere Sicherungsmaßnahmen untersucht und erarbeitet. Diese sind mit den zuständigen Genehmigungsbehörden abzustimmen. Auch naturschutzrechtlich braucht es Zustimmung", so Andrea Krieger.  Ziel sei es, die Arbeiten im ersten Halbjahr 2017 zu beenden. Dann können auch die vorderen zehn Meter der Basteiaussicht wieder begangen werden. „Zudem bieten gleichwertige Aussichten im Umfeld der Bastei, die sonst ein wenig im Schatten der berühmten Aussichtkanzel stehen, wie die ‚Tiedgeaussicht" und das sogenannte ‚Kanapee‘ Vergleichbares für Auge und Herz und sind leicht erreichbar direkt am Abstieg nach Kurort Rathen", empfiehlt der Tourismusverband Sächsische Schweiz. Carmen Wolodtschenko


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