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André Schramm

Weinbau: Feuer gegen Frost

Die Meteorologen haben Temperaturen um den Gefrierpunkt angekündigt. Erste Winzer greifen zu Vorbeugemaßnahmen.
Jungwinzerin Aileen Hofmann mit

Jungwinzerin Aileen Hofmann mit "Material" zum Anfeuern. Foto: Schramm

 Der aktuelle Kälteeinbruch in Sachsen und die weiteren Voraussagen treiben vor allem den sächsischen Winzern die Sorgenfalten ins Gesicht. Auf den Lagen von Schloss Wackerbarth greift man deshalb nun zu einer seltenen Maßnahme – Feuer. Um Rebstöcke vor dem Frost zu schützen, entfachen die Winzer vom 18. bis zum 21. April jede Nacht etwa 200 kleine Feuer auf insgesamt acht Lagen in Diesbar-Seußlitz und Radebeul. Etwa 20 Mitarbeiter werden zu nächtlicher Stunde im Einsatz sein und die Briketts anzünden. Vorsorglich bittet das Staatsweingut die Anwohner um Verständnis für die besondere Maßnahme. Lagespezifisch Wie Martin Junge von Schloss Wackerbarth erklärte, würden die Feuerstellen lagespezifisch ausgesucht – unabhängig von den Rebsorten. "Teilweise herrschen merkliche Temperaturunterschiede auf einem Weinberg. Es geht dabei um jene Stellen, wo die Kälte nicht abfließen kann", sagte er. Vor allem in Senken und an Mauern sei die Temperatur häufig geringer als anderswo auf dem Weinberg.  Wozu das Ganze? Späte Frostperioden bedrohen vor allem die Knospen der Rebstöcke, die durch die plötzliche Kälte braun werden und abfallen. Wie Junge weiter erklärte, habe der Kräfteeinsatz die kommenden Tage keine Auswirkung auf den Preis für den Endkunden.


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