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Verena Farrar

Versteckte Schätze aber kein Gold

Grabungen auf Schloss Hirschstein legen historische Mauerreste aus dem 14. Jahrhundert frei.

Bei der Restauration eines historischen Gemäuers schaut man immer auch ein bisschen hinter die Fassade des Baus. Schloss Hirschstein gab jetzt einen Teil seiner früheren Architektur preis. Im Rahmen der Fußbodensanierung im Eingangsportal und der unteren Rundhalle des Schlosses Hirschstein sind die Archäologen auf Mauerreste und Keramikschichten teilweise aus dem 14. Jahrhundert gestoßen. Nach dem Abtrag des Fußbodens in der Rundhalle wurde nur ein kleiner Abschnitt tiefer betrachtet und eine tachymetrische Vermessung des Hofes und des Rundsaales durchgeführt. Archäologe Oliver Spitzner stellte dabei fest, dass es größere Abweichungen zum bestehenden Schlossplan gibt. Ältester Befund ist eine 1,55 Meter breite südliche Mauer, die wahrscheinlich zum Bau des Rundsaals teilweise abgebrochen wurde. Auch zeigt sich durch die Mauerstärken, dass es in Richtung Bergfried ein großes Gebäude gegeben haben muss. Ebenso wurden die Reste von Kopfsteinpfaster und zwei Sandsteinplatten gefunden, die einer oberirdischen Entwässerung des Hofes gedient haben könnten. Die Fugen weisen auf das 17. Jahrhundert hin. Das Pflaster hat eine graue Aufplanierungsschicht, die zeigt, dass das Material vermutlich an einer anderen Stelle des Burghofes abgestochen wurde und später dort Verwendung fand. Die enthaltene blaugraue Keramikschicht zeugt sogar vom 14. Jahrhundert. Sie markiert ein älteres Bauniveau mit einer deutlichen Putzkante. Immerhin stammt die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses aus dem Jahre 1205.


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