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Verena Farrar

Terminzusage für den Weiterbau

Wirtschaftsforum ruft den Tag der Bundesstraße 169 am 16.9. ins Leben. Innenminister Thomas De Maizière verspricht den Baustart innerhalb von vier Jahren.

Die gute Idee und das unermüdliche Engagement in allen Ehren, aber der aktuelle Treff des Riesaer Wirtschaftsforums, um Druck für den Weiterbau der B169 zu erzeugen, drohte wieder ohne praktisches Ergebnis zu versiegen. Den echten Knaller, auf den alle gewartet hatten, lieferte Bundesinnenminister Thomas de Maizière eher ungewollt per Videobotschaft. Zum „Tag der Bundesstraße“ hat das Vereinigte Wirtschaftsforum Region Riesa in diesen Tagen Lokalpolitiker, Unternehmer und politische Entscheider eingeladen. Herausgekommen ist für den Weiterbau der schnellen Verbindung in Richtung Autobahn Anschluss Döbeln vorerst nix! Den Verantwortlichen vom Bundesministerium für Straßenbau, dem Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr und dem bearbeitenden LASUV Sachsen war partout keine konkrete Terminzusage zu entlocken, ab wann die Autofahrer aus Richtung Riesa schneller zur Autobahn gelangen und die Anwohner der bisherigen Zufahrten entlastet werden. Geduld ist gefragt Immerhin wurden die Planungsleistungen des Bundesverkehrswegeplanes (BVWP) 2030 vorgestellt – mal wieder. Auch einen Einblick in die durchaus knifflige Aufgabe der Behörden, alle Belange gerecht abzuwägen, konnte der aufmerksame Zuhörer erlangen. Dennoch schwebte die Enttäuschung im Raum, dass keiner der anwesenden Herren die Hoffnung auf den Weiterbau mit einem konkreten Termin untermauern wollte. Kurt Hähnichen als Sprecher des Forums fragte immer wieder nach einem Zeitraum, an den die Bürger ihre Geduld anpassen konnten – aber keine Chance! „Ich sagen Ihnen keinen Termin, wann in Riesa wieder die Baumaschinen anrollen“, betonte Bernd Sablotny, Abteilungsleiter Verkehr im Staatsministerium immer wieder. Da hatte er aber nicht mit seinem „Chef“ gerechnet! Einen deutlichen Hinweis auf einen möglichen Baubeginn lieferte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, der per Videobotschaft zugeschalten wurde. Er will in der nächsten Legislaturperiode auf jeden Fall den ersten Spatenstich für den dritten Bauabschnitt auf dem Feld nahe Seerhausen vollziehen. Das heißt, spätestens in vier Jahren startet der Weiterbau! Ob sich der Innenminister da zu weit vorgewagt und im Zuge der euphorischen Wahlkampfversprechen unbegründete Hoffnungen geweckt hat, bleibt abzuwarten. Aber die Riesaer halten es in solchen Fällen entsprechend ihrer „Stahlwerker-Mentalität“: „Gesagt – getan!“ Hürden überwinden Zuvor hatten die Amtsmitarbeiter alle Mühe, den Anwesenden die Abläufe und Verfahrensweisen der Genehmigungsverfahren zu erläutern. Sie ernteten trotz ihrer Erklärungen von vielen nur Kopfschütteln. Doch auch sie müssen sich manchmal mit unüberbrückbaren Hürden beschäftigen. Eigentumsfragen und Umweltbedenken bis hin zu Gerichtsverfahren sind langwierig. Allein die Linienbestimmung einer neuen Trasse dauert dadurch mindestens zwei Jahre vom Vorentwurf bis zur Detailplanung. Wirtschaft wächst Oberbürgermeister Marco Müller appellierte trotzdem an die Planer und Mitarbeiter der Ämter, die wachsende Wirtschaftskraft Riesas nicht zu bremsen. „Wir sind der industrielle Motor im Landkreis und brauchen zwingend eine schnelle Anbindung zur Autobahn. Mit unseren Großbetrieben, dem leistungsfähigen Handwerk und einem stärker werdenden Mittelstand muss auch die Infrastruktur wachsen“, so Müller. Erweiterungen bei Feralpi, am Elblandklinikum, beim Handelshof oder im Ölwerk Cargill sprechen für sich.


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