Ohne Ausbau keine Zukunft
Meißen. »Wir brauchen dringend Baurecht und einen Starttermin für den Ausbau des neuen Containerterminals am Südkai in Gröba«, fasst Heiko Loroff die Forderungen der Branche und damit vieler Kunden zusammen. Schon jetzt platze das nutzbare Terminal am Nordkai aus allen Nähten. »Wir haben oft keinen Platz, die Container zu lagern und für den Umschlag aufs Schiff oder die Schiene vorzubereiten. Dann wird alles sehr zeit- und kostenaufwendig per Laster zur Südseite des Hafen gefahren. Sicher haben auch die Gröbaer den zeitweise verstärken Verkehr über die Hafenbrücke bereits bemerkt«, fügt er an. Das sei auf keinen Fall ein Dauerzustand. Aber schließlich wolle man keinen Kunden abweisen oder vertrösten, das werde im modernen Transportgeschäft nicht akzeptiert. Schließlich gehe es vordergründig um schnelle, zuverlässige und sichere Transporte. Kunden, die man heute wegschicke, werde man wahrscheinlich nie wieder bekommen, fügt Loroff an. Immerhin konnte der Riesaer Hafen im vergangenen Jahr das größte Wachstum der gesamten Gruppe verzeichnen. So wurden 2017 42.907 Containereinheiten umgeschlagen. Das ist sogar die größe Stückzahl seit der Inbetriebnahme des Terminals – trotz zweier Niedrigwasserphasen im Sommer. Dennoch wurde ein Plus von 13 Prozent zum Jahr 2016 eingefahren. Da waren es immerhin noch 4.920 Containereinheiten weniger. Acht neue Mitarbeiter wurden eingestellt. Auch weiterhin ist man auf der Suche nach passendem Personal: http://www.binnenhafen-sachsen.de/karriere/ »Wir arbeiten derzeit in wirtschaftlich guten Zeiten, müssen uns aber auch auf die nächste Talsohle vorbereiten - so ist nunmal der Wirtschaftskreislauf«, gibt Loroff zu bedenken. Man wolle sich noch breiter aufstellen und die Trimodalen Verbindungen weiter stärken. Straße, Schiene und Wasserstraße seien nicht mehr zu trennen, wenn man wettbewerbsfähig bleiben will. Dazu gehöre aber auch der Schritt aus dem Planfeststellungsverfahren heraus hin zum geplanten Ausbau des Süd-Terminals mit sechs Gleisen. Die Fördermittel in Höhe von 22 Millionen Euro sind bestätigt. Dass der Riesaer Hafen bereits mitten in der Aufbruchstimmung steckt, beweist auch die neugebaute Servicehalle, die die moderneste Container-Werkstatt des Landes ist. Dort werden Container im Zwei-Schichtbetieb repariert, gereinigt und für Sondertransporte umgebaut. Auch die Politik hat in Bezug auf die Elbe als Wirtschaftsfaktor klar Stellung bezogen und mit einem Bundstagsbeschluss die Bundeswasserstraße Elbe als schiffbaren Wirtschaftsweg bestätigt. Die Schaffung des neuen Terminals, die Erneuerung und Erweiterung der Gleisanlagen und leistungsfähige Containerladebrücken sind die Zukunft, die Riesa auf keinen Fall verpassen darf.