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Verena Farrar

Fußgänger spielen mit ihrem Leben

Verkehrsclub ACE zählt Meißner Handyverstöße auf der Straße und arbeitet an Studie mit.
Die Strichliste zeigt es Schwarz auf Weiß: Zu viele Fußgänger sind im Straßenverkehr mit dem  Handy beschäftigt und dadurch abgelenkt. Foto: ACE

Die Strichliste zeigt es Schwarz auf Weiß: Zu viele Fußgänger sind im Straßenverkehr mit dem Handy beschäftigt und dadurch abgelenkt. Foto: ACE

ACE hat bei einer Straßenzählung reale Zahlen ermittelt, die beweisen, wie abgelenkt Fußgänger wirklich sind. Große Studie folgt im Herbst. WhatsApp, Facebook, Mail-Nachrichten und Apps: Augen, Ohren und Gedanken sind bei vielen Fußgängern nicht bei der Sache, wenn sie eine Straße überqueren. Und das, obwohl sie die schwächsten Verkehrsteilnehmer sind – innerorts stellen sie 60 Prozent aller Verkehrstoten dar. Die gerade durchgeführte Aktion in Meißen bestätigt diesen Trend: Von 558 Fußgängern waren 59 mit dem Handy oder Smartphone beschäftigt, bei Kindern und Jugendlichen lag die Quote bei 14,9 Prozent. „Jeder spricht vom Multitasking, doch es handelt sich dabei um einen gefährlichen Mythos“, erklärte Hans Jürgen Freitag, Regionalvorstandsmitglied & stellv. Kreisclubvorsitzender. Deshalb machte der ACE im Rahmen der Verkehrssicherheits-Aktion „Finger weg!“ Fußgänger in Meißen auf die Gefahr durch Ablenkung im Straßenverkehr aufmerksam. Hintergrund sind stagnierende Unfallzahlen in den vergangenen Jahren. Insgesamt 31.589 Fußgänger verunglückten im Jahr 2015 im Straßenverkehr, 534 davon tödlich. Mehr als jeder zehnte Tote war ein Fußgänger. Zu den Gründen zählten neben der Rotlicht-Missachtung, mit etwa 40 Prozent die häufigste Unfallursache, auch die Tatsache, dass sich immer mehr Fußgänger im Straßenverkehr abkapseln: Mit Kopfhörern auf den Ohren und dem Blick aufs Smartphone, können sie das Verkehrsgeschehen kaum noch wahrnehmen. Die Ergebnisse der Aktion in Meißen fließen in eine bundesweite Studie ein, die der ACE im Herbst veröffentlichen will.


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