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Verena Farrar

2. Treffen: AG Tunnel hat einen genauen Plan

Nach der Beratung schloss sich eine Vor-Ort-Besichtigung an, wobei Horst Köppler, BI „Tunnelblick“, Änderungen an dem vom Ingenieurbüro brenner BERNARD konzipierten Planungen vorschlug, die von der Arbeitsgruppe diskutiert wurden. Foto: Stadtverwaltung Großenhain

Nach der Beratung schloss sich eine Vor-Ort-Besichtigung an, wobei Horst Köppler, BI „Tunnelblick“, Änderungen an dem vom Ingenieurbüro brenner BERNARD konzipierten Planungen vorschlug, die von der Arbeitsgruppe diskutiert wurden. Foto: Stadtverwaltung Großenhain

Kürzlich trafen sich die Mitglieder der AG „Tunnel Berliner Straße“ zum zweiten Mal, um die Zwischenergebnisse einer Machbarkeitsstudie für einen neuen Tunnel zwischen der Berliner Straße und der Wildenhainer Straße zu diskutieren. Bereits seit Mai hatte die brenner BERNARD ingenieure GmbH aus Dresden Verkehrszählungen ausgewertet, mögliche Trassenführungen und deren Auswirkungen auf die Verkehrsströme untersucht und erste ingenieurtechnische Pläne ausgearbeitet. Diese Ergebnisse stellten Dr. Uwe Frost und Diplomingenieur Jörg Scheibe den AG-Mitgliedern vor. Laut dem Ingenieurteam sei eine direkte Verbindung zwischen der Berliner Straße und der Wildenhainer Straße aufgrund der Höhenunterschiede und der örtlichen Entwicklungslänge nicht möglich. Für kommunale Tunnel-Bauten gilt, dass das Gefälle zwischen Einfahrtspunkt, Durchfahrt und Ausgangspunkt jeweils maximal acht Prozent betragen sollte. In Folge dessen würden der Ein- und Ausfahrtsbereich des Tunnels in Form von Rampen weiträumig in die Berliner bzw. Wildenhainer Straße hineinreichen. Dadurch seien die Zufahrten zu den anliegenden Grundstücken stark beeinträchtigt und die städtebaulichen Konsequenzen erheblich, so die Planer. Deshalb stellten die Ingenieure zwei alternative Trassenführungen vor: Eine der beiden Varianten lehnten die AG-Mitglieder schon frühzeitig ab, da sie erhebliche städtebauliche Eingriffe zur Folge hätte. Stadträte, Tunnelbefürworter und -gegner einigten sich darauf, dass lediglich die zweite Variante für weitere, detailliertere Betrachtungen in Frage käme und gaben den Ingenieuren hierzu eine Reihe von Arbeitsaufträgen mit auf den Weg. Bis November sollen die Techniker ermitteln, welche Wechselbeziehungen mit dem Fußgänger- und Radwegeverkehr entstünden, denn in der Vorzugsvariante bliebe der bisherige Geh-/Radweg-Tunnel erhalten. Bei einer neuen Trassenführung würden sich die Wege von Fußgängern und Radfahrern vor und hinter dem Tunnel mit dem der Autofahrer kreuzen. Darin sehen vor allem die Gegner eines Tunnelneubaus ein erhebliches Risiko für den Schulweg- und Radverkehr. Außerdem sollen die Fachleute die künftigen Lärmimmissionen, die Rückstauwirkungen bei geschlossener Schranke im Bereich der Bahnstrecke Dresden – Cottbus und die Effekte eines Tunnel-Neubaus auf die innerstädtischen Verkehrsströme, insbesondere auf der Herrmannstraße, der Mozartallee und der Schillerstraße, analysieren. Mit dem Eisenbahn-Bundesamt gilt es zu klären, welche Durchfahrtshöhe das Bauwerk aufweisen und für welche Verkehrsarten (PKW oder auch LKW) dies konzipiert werden muss. Horst Köppler, Befürworter eines Tunnelneubaus, sprach sich an dieser Stelle erneut dagegen aus, den Tunnel für LKW-gerechte Durchfahrtshöhen zu planen. Den Befürwortern eines Neubaus sei es wichtig, so der Großenhainer, dass der Tunnel nur für den PKW-Verkehr zugelassen werde und das Geschwindigkeits- und Fahrbahnbegrenzungen anschließend für die nötige Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sorgen. Eine wesentliche Frage blieb bei der zweiten Sitzung noch offen: die Kostenfrage. Bis November wollen das Ingenieurbüro und die Stadtverwaltung klären, welche Gesamtkosten für einen Neubau zu Buche schlagen und ob Fördermittel beantragt werden könnten. Eine finanzielle Beteiligung der Deutschen Bahn an einem Neubau kann aber so gut wie ausgeschlossen werden. Die Entscheidung, ob ein Neubau kommt oder nicht, liegt anschließend bei den Großenhainer Stadträten und wird wahrscheinlich im ersten Halbjahr 2018 fallen.“


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