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Zwei Millionen Euro für die Stadthalle Görlitz

Innenminister Markus Ulbig hat heute einen Fördermittelbescheid in Höhe von zwei Millionen Euro an die Stadt Görlitz für die weitere denkmalgerechte Sanierung der Stadthalle übergeben.
Stadthalle Görlitz. Foto: Keil

Stadthalle Görlitz. Foto: Keil

Innenminister Markus Ulbig: „Die Stadthalle Görlitz ist ein bedeutendes Bauwerk des Jugendstils und vereint historische Bausubstanz mit einer besonderen Außen- und Innengestaltung. Mit der gemeinsamen finanziellen Förderung von Bund und Land in Höhe von zwei Millionen Euro wird das über 100 Jahre alte Kulturdenkmal für künftige Generationen gesichert und kann bald wieder genutzt werden.“ Mit den finanziellen Mitteln wird der Kleine Saal denkmalgerecht instandgesetzt. So werden die Kalksandsteinfassungen der Wände und Decken sowie die Sockelpaneele erneuert und die Deckenkonstruktion statisch überprüft. Ziel ist es, den kleinen Saal nach der Fertigstellung für die Görlitzer Bürger zugänglich zu machen. Der Freistaat Sachsen hat sich bereits in den vergangenen Jahren für die Restauration des Kulturdenkmals eingesetzt. In einem ersten und zweiten Bauabschnitt wurden rund 2,2 Millionen Euro bereitgestellt, um dringend notwendige Maßnahmen zur statischen Sicherung umzusetzen. Diese umfassten die Sanierung der Strebepfeiler, der Erdgeschossdecke sowie des Daches und der Fenster. Mit einer weiteren Million Euro unterstützt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staatsministerin Prof. Monika Grütters, die Sanierung der Stadthalle. Mit diesen Mitteln können die technischen Anlagen des Gebäudes saniert und ein behindertengerechter Fahrstuhl eingebaut werden. Die Stadt Görlitz beteiligt sich ebenso finanziell an den Baumaßnahmen. Neben der Sanierung der Stadthallte wirkt der Freistaat im Rahmen der Kofinanzierung an Programmen der BKM wie beispielsweise dem Denkmalschutz-Sonderprogramm, dem Programm Reformationsjubiläum 2017, dem Programm zur Sanierung und Modernisierung national bedeutsamer Orgeln oder dem Denkmalpflegeprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ mit. Insgesamt 37 weitere Vorhaben wurden bereits unterstützt. Dazu gehören unter anderem das Bergbaumuseum Historische Zinnwäsche in Altenberg, das Wasserschloss in Leuben, das Haus Schminke in Löbau sowie das Industriehochhaus Weberei Cammann in Chemnitz. Sachsen verfügt zudem über ein eigenes Sonderprogramm Denkmalpflege, aus dem in diesem Jahr weitere 39 Vorhaben mit rund 8,2 Millionen Euro gefördert werden.

Stadthallenstiftung

Vergangene Woche hatten sich erstmals alle Gremien der Stadthallenstiftung in Görlitz getroffen, um sich zu den bevorstehenden Aufgaben abzustimmen. Die Stadthallenstiftung wurde gegründet, um Geld für die Sicherung und Sanierung der Görlitzer Stadthalle zu sammeln. Im Rahmen des Treffens wurden auch die Mitglieder des Kuratoriums bestellt. Und das ist prominent besetzt. Zu den Kuratoren gehören neben den Stadträten Dieter Gleisberg (CDU) und Frank Wittig (FDP) auch die sächsische Landeskonservatorin Prof. Dr. Rosemarie Pohlack, Dr. Slawomir Tryc, Professor an der Hochschule Zittau/Görlitz und Anne Karst, Vorstandsmitglied des Stadthallen-Fördervereins. Und auch überregional bekannte Persönlichkeiten haben ihre Unterstützung zugesagt. So gehören auch Dr. Wolfgang Thierse, ehemaliger Bundestagspräsident, Prof. Matthias Eisenberg und der ehemalige Landtagsabgeordnete Volker Bandmann zu den Kuratoren. Wolfgang Thierse: „Die Stadt Görlitz braucht einen Veranstaltungsort wie die Stadthalle als einen Ort kultureller Gegenwart für die Bevölkerung.“

Zur Geschichte der Stadthalle

Die Görlitzer Stadthalle wurde von 1906 bis 1910 für die Schlesischen Musikfestspiele errichtet und ist ein Werk des Theaterarchitekten Bernhard Sehring. Das architektonisch und bau-künstlerisch repräsentative, im Jugendstil errichtete Gebäude verfügt mit der „Sauer-Orgel“ über die einzige original erhaltene Konzertorgel mit spätromantischer Klangfarbe. Die Stadthalle Görlitz diente seit der Eröffnung 1910 zahlreichen unterschiedlichen kulturellen Veranstaltungen, darunter Konzerten, Sportereignissen und Messen als Austragungsort. Das Objekt wurde nach der letzten Veranstaltung am 16. Januar 2005 geschlossen und ist seit 2014 auf Grund der akuten Einsturzgefahr bauaufsichtlich gesperrt und nicht mehr öffentlich zugänglich.


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