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Katharina Kahl

Jubiläum beim DRK: 150 Jahre herausragendes Engagement

Ein besonderes Jubiläum galt es im Juli in Zittau zu feiern. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes lud anlässlich seines 150-jährigen Bestehens in den Bürgersaal des Rathauses Zittau ein.
Begrüßung und geschichtliche Information durch den Geschäftsführer des DRK Kreisverband Zittau, Uwe Lammel. Foto: Kahl

Begrüßung und geschichtliche Information durch den Geschäftsführer des DRK Kreisverband Zittau, Uwe Lammel. Foto: Kahl

Uwe Lammel, Geschäftsführer des DRK Zittau zeigte sich deutlich gerührt von so großer Anteilnahme an dem Festakt seines Verbandes. Bereits 2013 wurde bundesweit schon einmal der 150. Geburtstag des DRK begangen. Die zunächst etwas kurios erscheinende Wiederholung des Jubiläums führte Lammel auf die geschichtliche Begründung durch den Schweizer Kaufmann Henry Dunant zurück, dessen Idee mit der berühmten 1. Genfer-Konvention zur Geburt des Roten Kreuzes
führte. Im Jahre 1864 unterzeichneten Vertreter aus 16 Ländern in Genf einen Vertrag, der die Versorgung, Aufnahme und den Schutz von verwundeten Soldaten sowie den Schutz des medizinischen Personals im Krieg regelte. Ohne Unterschied hinsichtlich ihrer Nationalität sollten die Soldaten gepflegt werden. Für das unter dem Schutz der Neutralität stehende Pflegepersonal sowie der Lazarette wurde als Erkennungs- und Schutzzeichen ein rotes Kreuz auf weißem Grund festgelegt. Die Forderungen Dunants, internationale und rechtsverbindliche Regelungen für den Umgang mit Verwundenten zu schaffen, wurde Wirklichkeit.

Gründung in Zittau

Drei Jahre später wurde nun auch in Zittau das 150-jährige Jubiläum des Rotes Kreuzes begangen. Zeitlich und inhaltlich ganz nah „an den Wurzeln“ der generellen Anfänge, war es der 7. Juli 1866, als hier alles begann. „An diesem Datum gründete sich in Zittau ein eigener Zweigverein zur Pflege verwundeter und kranker Soldaten im Krieg“, erzählt Uwe Lammel. Anlass für die Gründung dieses Zweigvereines war auch hier erneut eine militärische Auseinandersetzung: Der „Bruderkrieg“ zwischen Österreich und Preußen, verbunden mit der finalen Schlacht von Königsgrätz. Als „Kind des Krieges“ im ausgehenden 19. Jahrhundert geboren, leistet das Rote Kreuz heutzutage sogenannte Friedensarbeit. Waren es damals vor allem die verwundeten Soldaten, denen die Arbeit des DRK zugutekam, so gibt es auch heute eine Vielzahl Hilfsbedürftiger und Notleidender, weiß Dr. Gottfried Hanzl, Vorstandsvorsitzender des DRK Kreisverband Zittau. Zu dem Begriff Nächstenliebe, welche die tägliche Arbeit des DRK prägt, zählt Hanzl dabei ebenso die Feindesliebe des humanitären Völkerrechts.

750 Aktive

Mittlerweile ist der Kreisverband breit aufgestellt. Rund 250 Mitarbeiter zählt der DRK Zittau. Überdies engagieren sich zudem 500 ehrenamtliche Kameraden. Die Hilfsangebote richten sich dabei an Menschen jeden Alters und jeder Lebenssituation. So betreibt der Kreisverband drei Kindertagesstätten, unterhält eine Sozialstation, arbeitet im Bereich Katastrophenschutz, stellt Mitarbeiter im Bereich der Berg- bzw. Wasserwacht und bietet diverse Pflege- und Betreuungs-
angebote. Das Tätigkeitsspektrum reicht dabei von der Unterhaltung eines Betreuten Wohnkomplexes mit über 70 Wohneinheiten, einer Kurzzeitpflegestation, einer Station für Demenzkranke hin zur mobilen sowie stationären Tagespflege. Der Vorstandsvorsitzende ist stolz auf seine 24 Jahre beim DRK. „Wir haben damals die Zeichen der Zeit erkannt, uns spezialisiert und etwas daraus gemacht“, berichtet Hanzl. Als nächste Stufe im Segment der Pflege und Betreuung verkündet er gedankliche Visionen im Bereich der Nachtpflege. Die Feierlichkeit rund um das Jubiläum nahmen sowohl der Geschäftsführer Lammel sowie der Vorstandsvorsitzende Hanzl zum Anlass, sich bei allen Kameraden des DRK Kreisverbandes für ihre herausragende Arbeit in den vergangenen Jahren zu bedanken. Anerkennende Dankesworte übermittelten am Feststag auch Landrat Bernd Lange sowie der Oberbürgermeister der Stadt Zittau, Thomas Zenker.


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