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Zimmis Einwurf – Pampern hilft nicht mehr

Willst du was am Leben drehn, musst du zu Dynamo gehn!

 Alle Facetten des menschlichen Zusammenlebens werden von und mit den Schwarz-Gelben bedient. Bei Auswärtspartien die schier unerschöpflichen Planspiele der Polizei in der jeweiligen Stadt. Ein Journalistenkollege aus Frankfurt stöhnte aus vollem Herzen und babbelte beim späten Eintreffen auf der Tribüne, dass so etwas noch nie in Darmstadt los war. Dabei hatte das Spiel noch gar nicht begonnen. Emotionaler, verrückter kann es im Museum Böllenfalltor gar nicht zugehen. Kurz vor der Halbzeitpause schleppte eine Mitarbeiterin Kaffeekannen und Kuchenteller auf die Tribüne und befragte die sprechenden und schreibenden Journalisten, ob sie denn noch einen Wunsch hätten. Vielleicht Wasser oder Cola? Eine tolle Geste! Dresden führte in der 90. Minute immer noch mit 3:1. Manuel Konrad, der Hessenbub, hatte drei wundervolle Tore gemacht, wartete nur noch auf den Abpfiff, um zum ersten Mal in seinem Leben einen Fußballnachmittag als Matchwinner so richtig genießen zu können. Dreimal getroffen hatte er nicht mal in seiner Jugend. Und dann stand er da wie ein Häuflein Unglück. Die Einheimischen bekamen sich nicht mehr ein. Dynamo hatte noch mit 3:3 verloren. Trainer Neuhaus saß in der Pressekonferenz und verstand die Welt nicht mehr. Nie war das Wortspiel passender. Der Druck der Darmstädter auf die Seelen und Leiber der Dynamos wurde immer größer. Bis, ja bis alles wieder einmal in die Hose ging. Dagegen hilft nun wirklich kein Pampern mehr. Stelle auch bitte keiner die Frage, was denn passiert wäre, wenn der Konrad nicht auf dem Platz gestanden hätte? Dresden wäre erneut ein blaues Wunder nicht erspart geblieben. Der Kader ist zwar inzwischen komplett, doch Baustellen gibt es weiter reichlich. Ihr Gert Zimmermann


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