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Überraschungsfund in der Schauburg

Bei der Sanierung der Schauburg stießen Bauleute auf eine „Zeitkapsel“ mit historischen Dokumenten. Die Schriften offenbaren interessante Details aus der Entstehungszeit.
Die Schauburg wird am 15. Oktober 90 Jahre alt. Derzeit laufen Sanierungsarbeiten in dem Kino.           Foto: Archiv

Die Schauburg wird am 15. Oktober 90 Jahre alt. Derzeit laufen Sanierungsarbeiten in dem Kino. Foto: Archiv

 Seit Mai 2017 wird die Schauburg umgebaut und grundlegend saniert. Nun fanden Bauarbeiter eine Zeitkapsel. Die Kartuschen werden in der Regel bei der Grundsteinlegung im Erdboden oder Gemäuer versenkt. Schauburg-Chef Stefan Ostertag und sein Team erkannten schnell die Bedeutung des Fundes. Neben historischen Münzen enthielt die Kapsel auch ein persönliches Dokument über die Entstehung der „Schauburg-Lichtspiele“ aus dem Jahr 1927. Darin beschreibt der Erbauer und Direktor, Arnulf Huyras (1897-1957), seine Idee zur Gründung der Schauburg sowie Details zur Geschichte des Filmtheaters die bisher noch nicht bekannt waren. Arnulf Huyras, geborener Genfer, lebte ab 1914 in Leipzig und war als Leiter der Mitteldeutschen Ufa-Verleihbetriebe tätig. Durch seine Beschäftigung reiste er mehrfach nach Dresden und stand eng mit den Filmtheaterbesitzern in Kontakt, insbesondere mit Heinrich Apel, dem Inhaber des Hansa-Theaters auf der Görlitzer Straße 18. Nach Apels Tod wurde Huyras 1923 Teilhaber und „lernte die Neustadt schätzen und empfand die Bevölkerung als sehr sympathisch“. Nach Zerwürfnissen mit den anderen Teilhabern suchte Arnulf Huyras nach Bauland, um ein eigenes Kino zu eröffnen. Der Fleischermeister Gustav Urban verkaufte ihm das Grundstück an der Königsbrücker Straße 55, Ecke Bischofsweg. Am 15. Oktober 1927 eröffnete dann Direktor Huyras das erste frei stehende Theater in Dresden mit den Worten, „die besten Spielfilme aus aller Welt zu bringen und in der Neustadt eine Kulturgemeinde zu schaffen“. Die Unterlagen wurden nun dem Stadtarchiv übergeben.


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