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Tokyo 2020: Kletter-Termin mit der Weltspitze

Die Dresdner Sportkletterer wollen bei der Olympia-Premiere in Tokyo (2020) ein Wörtchen mitreden und bekommen dabei Unterstützung von der Grünen-Fraktion im Stadtrat.
Die Dresdner Kletterin Johanna Holfeld. Foto: Lisa Bähr

Die Dresdner Kletterin Johanna Holfeld. Foto: Lisa Bähr

Anfang August 2016 erreichte die Kletterfreunde auf dem Globus eine freudige Nachricht. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) nahm neben Baseball, Skateboarden, Karate und Surfen auch das Sportklettern mit ins Programm. Zwar sind bislang noch viele Modalitäten, insbesondere die Hürden der Qualifikation, unbekannt. Fest steht aber schon jetzt: 2020 werden nur 20 Frauen und 20 Männer in die Olympia-Wand steigen dürfen. Gute Voraussetzungen „Wir können in Dresden auf einer 152-jährige Sportkletter-Tradition und viele Erfolge zurückblicken. Die Stadt verfügt außerdem über eine gute Infrastruktur für diesen Sport“, sagt Torsten Schulze, Grünen-Stadtrat und sportpolitischer Sprecher. Mit Johanna Holfeld (u.a. deutsche Jugendmeisterin 2015), Julian Radecker (sächsischer Speedrekordhalter) und Marlen Hoffmann (3. Platz Dt. Jugendcup Frankenthal, Speed, 2015) hat der Sächsische Bergsteigerbund einige aussichtsreiche Talente in seinen Reihen. Hauptamtliche Strukturen Die Grünen-Fraktion hat nun eine Beschlussvorlage vorbereitet, um die Olympia-Mission der Kletterinnen und Kletterer auf (noch) professionellere Füße zu stellen. Demnach soll die Stadt den Sport mit einem Jahresbudget von 35.000 Euro fördern. „Vorgesehen ist das Geld u.a. für die Teilfinanzierung einer hauptamtlichen Regionaltrainerstelle. Bislang wird das ehrenamtlich gemacht“, so Schulze weiter. Die Vereine und der Landessportbund hätten Schulze zufolge signalisiert, die übrigen Kosten dafür zu tragen. Weiterhin soll die Finanzspritze eine regelmäßige Wettkampfteilnahme der Sportler außerhalb von Sachsen ermöglichen. Die Erarbeitung eines Leistungssportkonzeptes „Sportklettern“ und Verhandlungen mit dem Sportgymnasium über die Aufnahme von Talenten stehen ebenso in dem Papier. Lead, Speed, Bouldern Das Wettkampfklettern gliedert sich in drei verschiedene Disziplinen (Lead, Speed und Bouldern).  Beim  „Lead“ geht es darum, eine lange Route zu klettern, wobei es nach oben immer schwieriger wird. „Vor allem Kraft und Ausdauer sind dabei gefragt“, sagt Elisa Neelmeijer, die für den Leistungssport beim Sächsischen Bergsteigerbund zuständig ist. Entscheidend beim Lead-Klettern ist am Ende die bewältigte Strecke. Die Route des Zeitkletterns (Speed) ist deutlich einfacher. Auch die Anordnung der Griffe ist immer gleich. Der Weltrekord für die 15-Meter-Wand liegt derzeit bei 5,6 Sekunden.  Die Aufgabe im „Bouldern“ besteht darin, verschiedene (Kletter-)Probleme in einer bestimmten Zeit bewältigen.  In der Kletterszene gibt es viele Sportler, die sich auf eine Disziplin spezialisiert haben. Alle drei Wettkampfarten auf Weltniveau zu beherrschen, ist die größte Herausforderung. Die Vorlage soll im März auf der Tagesordnung im Stadtrat landen. Die olympische Generalprobe (Jugend-Sommerspiele) findet schon 2018 statt.                


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