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André Schramm

Schauburg: Etwas im Verzug

Mit dem Geburtstagsgeschenk zum 90. hat es nicht ganz geklappt: Der Umbau und die Erweiterung der Schauburg wird doch noch bis 2018 dauern. Das beliebte Filmtheater hat dann allerdings zwei Säle und rund 100 Sitzplätze mehr.
Schauburg-Chef Stefan Ostertag prüft die Wandbespannung im überholten Fritz-Lang-Saal. Hier sollen ab Mitte November wieder Filme laufen.  Foto: Schramm

Schauburg-Chef Stefan Ostertag prüft die Wandbespannung im überholten Fritz-Lang-Saal. Hier sollen ab Mitte November wieder Filme laufen. Foto: Schramm

 Erstaunte und entsetze Gesichter – Kino-Chef Stefan Ostertag achtet dieser Tage sehr genau auf die Reaktionen der Gäste beim Betreten des Foyers. Tatsächlich wirkt der Eingangsbereich aufgeräumt und großzügig. Keine dunklen Ecken, stattdessen viel Licht vom Bischofsweg. Seit Mai laufen die Arbeiten in dem Kultkino. Der Plan, das Haus bis 15. Oktober, dem 90. Geburtstag, wieder zu eröffnen, war allerdings nicht zu schaffen. Vor allem in den unteren Etagen sei mehr Arbeit notwendig gewesen. Positiver Nebeneffekt: Die Gründungsurkunde und Dokumente aus den ersten Tagen wurden gefunden. „Die bisher größte Herausforderung war die Konstruktion für den Saal, der sich auf dem Dach befindet“, erklärte Ostertag. Hier werden 160 neue Plätze entstehen. Insgesamt wächst die Kapazität des Kinos mit der Erweiterung von 700 auf 809 Plätze. Ein zweiter, unterirdischer Saal im Hof soll, wie der Rest,  bis zum ersten Quartal 2018 fertig sein. Brandschutzanlagen, Mobiliar und sanitäre Einrichtungen werden ebenfalls erneuert. „Wir werden bereits Mitte November den Fritz-Lang-Saal und den Sergio-Leone-Saal wieder in Betrieb nehmen“, meint Ostertag. Mit der millionenschweren Investition will das Kino vor allem aber flexibler werden. Seinen rostroten Anstrich wird es behalten. „Er ist seit 1994 an dem Haus und im Bewusstsein der meisten Dresdner verankert“, sagte Architekt Benjamin Grill. („G.N.b.h.“-Architekten).            Tipps: Am 15. Oktober werden ab 14 Uhr stündlich Führungen durchs Kino angeboten. Später am Abend soll ein Film auf die Fassade projiziert werden. Am 25. Oktober, 19.30 Uhr, ist in der Schauburg der Stummfilm  „Oktober. Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ (Sergej M. Eisenstein) mit einer Livevertonung zu erleben.


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