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HC Elbflorenz 2006 – Saisonvorschau

Der traditionelle Blick in die Glaskugel wird beim HC Elbflorenz auch vor dieser Spielzeit wieder gewagt. Dabei muss man immer auch damit leben, dass einem dieser Vorgriff auf die Saison nach der selbigen „um die Ohren fliegt“.
Foto: PR/HC Elbflorenz 2006

Foto: PR/HC Elbflorenz 2006

Michael Spatz und Sebastian Preiß, wenn man diese beiden Namen liest, weiß man gleich mal was in der 3. Liga Ost in diesem Jahr „gehauen und gestochen ist“. Gleichzeitig bringt einen das natürlich zur Frage der möglichen Aufstiegskandidaten bzw. des erweiterten Favoritenkreises. Dabei ist die Lage ganz anders als in der letzten Saison, denn da „versteckten“ sich einige Teams hinter den Dresdnern. In dieser Saison gibt es mehr Teams, die mit großer Sicherheit einen Aufstieg wahrnehmen würden. So bleiben den Dresdnern wohl verschiedentlich die platten „Millionentruppe“-Ankündigungen in den Vorberichten erspart. Kommen wir zu den Namen oben zurück. Michael Spatz spielt ab dieser Saison bspw. für den Traditionsverein TV Großwallstadt. Spatz war in der letzten Saison wohlgemerkt einer der Top 10 Torschützen der 1. Bundesliga. Die Unterfranken waren vor zwei Jahren de facto wirtschaftlich wie handballerisch „tot“ und hatten arg zu tun eine Mannschaft für die 3. Liga zu stellen. Alles ein Ergebnis jahrelanger Misswirtschaft. Nun scheint es beim ehemaligen „Dauerbundesligisten“ wieder aufwärts zu gehen. Die Mannschaft wurde im Gegensatz zum Vorjahr enorm verstärkt und das Wort Aufstieg in den Mund genommen. Beim Namen Michael Preiß kommen wir zu den Handballfreunden Springe. Wer den Namen Preiß nicht kennt hat die letzten Jahre im deutschen Handball verschlafen. Der Kreisspieler hat 145 A-Länderspiele auf der Habenseite (Damit sollte alles geklärt sein!). Die Springer hatten den sportlichen Klassenerhalt in der 2. Liga eigentlich geschafft. Grund war eine überragende Rückrunde. Jedoch bekam der Verein aufgrund von Unregelmäßigkeiten keine Lizenz. In diesem Sinne spielt quasi ein Zweitligist nun in der 3. Liga. Das macht die Springer fast schon zum Topfavoriten für den Aufstieg. Zumal die Niedersachsen auch noch vom ehemaligen russischen Nationaltrainer und Weltklassespieler Oleg Kuleschow trainiert werden. Dazu kommt nun noch die Eintracht aus Hildesheim. Für die Dresdner so etwas wie der „Geheimtipp“. Der Vierte der letztjährigen 3. Liga Nord hat sich im Gegensatz zur Vorsaison noch einmal richtig verstärkt. Außerdem sind in Hildesheim die Ziele im Blick auf die sportliche Vergangenheit sehr hoch. In den nächsten beiden Jahren soll der Aufstieg gelingen. Der Hildesheimer Trainer/Manager und irgendwie auch Hildesheimer „Handballübervater“ Gerald Oberbeck ist nach dem sportlichen Abstieg der letzten Jahre nicht mehr unumstritten. Noch ein viel längerer Aufenthalt in der 3. Liga also kaum förderlich. Nicht zu vergessen im Kampf um die Spitzenplätze sollte man außerdem die MSG Groß Bieberau/Modau. Der letztjährige Vierte der 3. Liga Ost hatte es im letzten Jahr endlich geschafft sein Potenzial auszuschöpfen. Der Kader ist allemal stark genug es jedem Team in der Liga schwer zu machen. Bei der MSG wäre die Nichtbestätigung der Platzierung der letzten Spielzeit wohl ein Rückschritt. Auch die HSG Rodgau/Nieder-Roden muss man in den Spitzenbereich der 3. Liga Ost zählen. Seit Jahren liefern die Hessen eine starke Saison nach der anderen ab und sind ganz schwer zu bespielen. Genauso zum erweiterten Favoritenkreis muss die ganz erfahrene Mannschaft vom HSC Bad Neustadt gezählt werden. Die Franken präsentierten sich in der Vorsaison teilweise sehr stark und wollen sicher in der kommenden Saison wieder einen Schritt nach vorn machen. Und die Dresdner? Die wollen um den Platz an der Sonne mitspielen. Das Ziel ergibt sich aus den eigenen Ansprüchen sowie aus der eben beschriebenen starken Konkurrenz in diesem Jahr. In Dresden geht man im Spitzenbereich von einer engen Saison aus. Wer in der Vorbereitung gut hingeschaut hat, dem sind die Unterschiede zu der vorherigen Vorbereitung schnell aufgefallen. Und der Rest der Liga? Da scheint auch vieles möglich. Einerseits sind da Teams, bei denen man nicht so richtig weiß wo die Reise hingeht. Gesichertes Mittelfeld oder vielleicht an den oberen Rängen anklopfen oder doch Abstiegskampf? Das wären eventuell Teams wie der HSV Hannover und der TV Kirchzell. Diese Teams mussten in den letzten Jahren Stück für Stück einen Substanzverlust in der Kaderqualität hinnehmen, haben aber eigentlich noch ausreichend Drittligapotenzial. Die Frage ist, wie sie mit der noch ausgeglicheneren Liga zurechtkommen. Dann sind da andererseits Mannschaften wie der TV Groß-Umstadt oder die SG LVB Leipzig, für welche ein gesicherter Mittelplatz allemal drin ist. Erwartungsgemäß schwer wird es sicher die HSG Hanau als Aufsteiger haben. Auf der anderen Seite hat sie den Überraschungseffekt und jede Menge Aufstiegseuphorie auf ihrer Seite. Schwer wir es wohl auch der Hessenvertreter aus Gelnhausen haben, denn der Aufsteiger vom letzten Jahr hat den Überraschungseffekt eben nicht mehr. Ebenso das Ziel Nichtabstieg hat wohl die HSG Burgwedel. Das Team ist neu in der 3. Liga Ost und gehörte in der abgelaufenen Saison in der 3. Liga Nord eher in die untere Tabellenhälfte. Das die 3. Liga Ost der kommenden Saison schwächer ist als die 3. Liga Nord der Vorsaison ist wohl eher nicht der Fall. Zwei Teams die ein wenig unberechenbar sind, sind die 2. Vertretungen der Bundesligisten HSC Coburg 2000 und der TSV Hannover Burgdorf. Das Bestreben beider Vereine ihre "Kaderschmieden" in der 3. Liga zu halten wird groß sein. Ganz abgesehen davon, dass beide Teams natürlich kein unerhebliches Grundpotenzial mitbringen. Gerade die Coburger haben einige sehr erfahrene Spieler in ihren Reihen. Insgesamt wird es wohl eine ganz spannende Saison!


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