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Carola Pönisch

Fingerspitzengefühl für die Vogelbauervasen

Magdalena Kozar ist Restauratorin. Für die Restaurierung von neun Kostbarkeiten reiste sie eigens nach Japan.
Magdalena Kozar braucht zum Restaurieren unter anderem diesen langen Stab. Foto: Jörn Wolf

Magdalena Kozar braucht zum Restaurieren unter anderem diesen langen Stab. Foto: Jörn Wolf

Wenn eine Vase kaputt geht, wird sie entweder mit Kleber zusammengehalten oder gleich im Müll entsorgt. Es sei denn, die Vase ist aus edlem Porzellan, sehr alt oder beides. Dann wird ihre Schönheit schon mal mit Hilfe von Computertomographie und Röntgenfluoreszenz-Verfahren wieder hergestellt. Im Falle der neun sogenannten Vogelbauervasen jedenfalls werden diese Verfahren angewendet.

Hergestellt wurden die Vasen um 1700 in Japan. Heute gehören sie wegen ihrer Seltenheit und besonderen Form zu den bekanntesten Porzellanen der Porzellansammlung im Zwinger. Sie sind Teil von insgesamt 64 prächtigen großen japanischen Lackvasen, die auf einzigartige Weise barocke Opulenz mit japanischer Technologie und Kunstfertigkeit verbinden und daher von unschätzbarem Wert sind.

Dass man für die Restaurierung solcher Schätze ein besonderes Händchen und Wissen braucht dürfte einleuchten. Magdalena Kozar zum Beispiel verfügt darüber. Die Restauratorin war 2017 für einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt nach Japan gereist, um am Tokyo National Research Institute for Cultural Properties die exemplarische Restaurierung einer der Vasen zu begleiten und von den Experten vor Ort zu lernen. Denn bei allen neun Vasen sind die dekorativen aber unbeständigen Auflagen aus Urushi-Lack Vasen ganz oder teilweise abgefallen. Expertin Kozar wird mit dem Bestand in den kommenden Jahren jedenfalls viel Arbeit haben, ehe die neun Vasen wieder in der Öffentlichkeit gezeigt werden können.


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