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Dynamo zieht Konsequenzen

Verein ergreift präventive Maßnahmen bei Heim- und Auswärtsspielen

 Als Konsequenz aus wiederholtem Fehlverhalten einer Minderheit von Dynamo-Anhängern – zuletzt beim Auswärtsspiel in Magdeburg und den darauf folgenden Aufstiegsfeierlichkeiten im DDV-Stadion – ergreift die SG Dynamo Dresden eine Reihe von präventiven Maßnahmen. Diese zielen darauf ab, immer wiederkehrendes, teils kriminelles und in hohem Maße gewalttätiges Fehlverhalten, das der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden immens schadet, weiter einzudämmen. Den Verantwortlichen der SGD ist bewusst, dass die im Folgenden benannten Maßnahmen alle Dynamo-Fans betreffen und treffen. Dennoch erfolgt der Beschluss mit der vollen Überzeugung, im Sinne aller friedlichen Anhänger unseres Vereins zu handeln. Ziel ist, Schaden von unserem Verein abzuwenden, indem das Fehlverhalten einer Minderheit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert oder zumindest erschwert wird. Parallel wird die SGD in ihren Bemühungen nicht nachlassen, in Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden Einzeltäter festzustellen und zu sanktionieren. Präventive Maßnahmen 1. Wie in der Saison 2014/15 nach Vorfällen beim Auswärtsspiel in Duisburg bereits angekündigt und vorübergehend durchgeführt, wird auf alle Auswärtstickets ab sofort ein Preiszuschlag erhoben. Der Zuschlag beträgt 3 Euro (inklusive Vorverkaufsgebühr) und wird für zusätzliche Fanbetreuer sowie zusätzliches Ordnungspersonal bei Auswärtsspielen verwendet. 2. Dynamo Dresden wird bis auf Weiteres weder Sonderzüge organisieren, noch sich für den Einsatz von Entlastungszügen einsetzen. Damit soll erschwert werden, dass Chaoten und Straftäter in großen Gruppen Deckung finden. Zugleich appelliert der Verein an alle Fans, die in von der Deutschen Bahn eingesetzten Entlastungszügen oder selbst organisierten Sonderzügen zu Auswärtsspielen reisen, Eigenverantwortung für das Verhalten in den Zügen zu übernehmen. 3. Dynamo Dresden behält sich vor, bei bestimmten Auswärtsspielen – insbesondere Spielen mit verhältnismäßig hoher Kartennachfrage – Gästetickets im Vorverkauf ausschließlich online anzubieten. Damit soll erschwert werden, dass Chaoten und Straftäter sich im Vorverkauf in größeren Gruppen mit Karten versorgen. Wenn nur ein Online-Vorverkauf stattfindet, wird es eine Hinterlegungsoption mit Abholung am Stadion geben, bei der keine Versandgebühr anfällt. 4. Um die Weitergabe von Tickets einzuschränken, haben Vereinsmitglieder ab sofort bei Auswärtsspielen nur noch Vorkaufsrecht für eine Karte. Dynamo Dresden verbindet diese Maßnahme mit dem Appell, die für den Mitgliedervorverkauf notwendige PIN sowie über das Mitgliedervorkaufsrecht erworbene Karten grundsätzlich nicht weiterzugeben. 5. Auswärtsdauerkarten (AWDK) werden ab der Saison 2016/17 nur noch an Vereinsmitglieder vergeben. Inhaber von AWDK haben entsprechend Punkt 4 bei Auswärtsspielen kein Vorkaufsrecht auf ein weiteres Ticket. 6. Dynamo Dresden behält sich außerdem vor, bei bestimmten Auswärtsspielen nach Rücksprache mit der eigenen Fanszene und dem gastgebenden Verein eine Reduzierung des Gästekontingents zu vereinbaren. 7. Ab der Saison 2016/17 wird für alle R-Blöcke im DDV-Stadion kein Jahreskartenverkauf mehr durchgeführt. Dauerkarteninhaber in diesem Bereich haben beim Jahreskartenverkauf für die Saison 2016/17 wie gewohnt ein Vorkaufsrecht für alle verfügbaren Plätze in den anderen Blöcken 8. Dynamo Dresden behält sich vor, die Sektorentrennung bei Heimspielen bei künftigen Vorfällen wieder in vollem Umfang einzuführen. Mit den genannten Maßnahmen übernimmt die SG Dynamo Dresden Verantwortung für das Verhalten der eigenen Fanszene. Unabhängig davon steht die SGD im Hinblick auf die Vorfälle in Magdeburg weiterhin im Austausch mit allen Beteiligten, um das Agieren der Sicherheitsträger vor Ort kritisch zu bewerten. Dass eine kritische Auswertung geboten ist, unterstreicht die am 27. April vom Fanprojekt Dresden beim Innenministerium in Sachsen-Anhalt eingereichte Dienstaufsichtsbeschwerde, in der unter anderem unterlassene Hilfeleistung, Nötigung und Beleidigung durch Teile der Sicherheitsträger angeführt werden. Den in den letzten Jahren erfolgreich etablierten regelmäßigen, kritischen und konstruktiven Dialog mit der Fanszene – im Rahmen von Turnustreffen und in anderen Foren – erachten die Verantwortlichen der SGD als hohes Gut. Wir sind überzeugt, dass die Positionen beider Gesprächspartner – Fans und Verein – durch Dialog und regelmäßigen Austausch gestärkt werden. Foto: Büttner


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