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Carola Pönisch

Dresdner Friedenspreis für „Dorf des Willkommens“

Am 12. Februar wird Domenico Lucano aus Italien in der Semperoper geehrt. Der Bürgermeister des kalabrischen Dorfes Riace schuf mit dem „Dorf des Willkommens“ ein einzigartiges Projekt des Miteinanders von Italienern und Flüchtlingen.
Bürgermeister Domenico Lucano wird am 12. Februar in der Semperoper geehrt.                                Foto: Oliver Killig

Bürgermeister Domenico Lucano wird am 12. Februar in der Semperoper geehrt. Foto: Oliver Killig

Seit 18 Jahren werden in dem kleinen Ort Riace viele Migranten aufgenommen. Domenico Lucano, der Bürgermeister, und seine Verwaltung sorgen dafür, dass sie Wohnungen bekommen, die Sprache lernen und Arbeit finden. 550 der derzeit 1.800 Bewohner Riaces kamen als Flüchtlinge. Inzwischen schauen sich Besucher aus aller Welt im „Dorf des Willkommens"  an, wie dieses Maßstäbe setzende Modell im Umgang mit Migranten funktioniert. Die Zeitschrift „Fortune" kürte im Frühjahr Domenico Lucano als einen der „50 greatest leaders of the world" – neben Persönlichkeiten wie dem Papst und Angela Merkel. „Es  kommt selten vor, dass der Bürgermeister eines winzigen Ortes jenseits der Metropolen der Welt manche starken Nationen beschämt. Domenico Lucano hat dies getan, indem er Mitmenschlichkeit zum einzigen Maßstab im Umgang mit Flüchtlingen machte", begründet Nobelpreisträger Günter Blobel die Entscheidung der Organisation Friends of Dresden Deutschland, Domenico Lucano mit dem 8. Dresdner Friedenspreis zu ehren. Der Preis wird seit 2010 jährlich in der Semperoper vergeben, er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Klaus Tschira-Stiftung gefördert. Die Auszeichnungsveranstaltung findet am 12. Februar 11 Uhr in der Semperoper statt, die Laudatio wird Martin Roth halten. Karten (10 Euro. ermäßigt 5) gibt‘s in der Schinkelwache am Theaterplatz, Tel. 0351/ 4911 705.


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