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DDR-Museum: Simmel gibt Gas

Im Januar 2017 hat Dresden ein eigenes DDR-Museum und zwar das aus Radebeul. Im ehemaligen DVB-Turm am Albertplatz und Teilen des Simmel Centers werden dann Trabis, Plasteeierbecher und Tonbandgeräte von früher erzählen.
Eröffnung im Januar: Unternehmer Peter Simmel drückt auf die Tube (einer Jawa). Foto: Schramm

Eröffnung im Januar: Unternehmer Peter Simmel drückt auf die Tube (einer Jawa). Foto: Schramm

Dass auch Unternehmer manchmal auf´s Bauchgefühl hören passiert selten, aber es passiert. Bei  Peter Simmel war es nicht anders, als er vor wenigen Wochen durchs Radebeuler DDR Museum Zeitreise spazierte und heute noch immer davon schwärmt. „Ich fühlte mich wie damals, als ich das erste Mal im Osten war. Selbst der Geruch war gleich“, lacht der gebürtige Oberbayer. Dass so ein Fundus dringend für die nächsten Generationen bewahrt werden muss, schiebt er noch hinterher. Sinkende Besucherzahlen und ein verhandlungsrenitenter Vermieter aus Spanien hatten das Radebeuler DDR Museum in Schieflage gebracht. Ein Insolvenzverfahren musste daraufhin eingeleitet werden. Offenbar hat zwischen Simmel und dem Museumsleiter Hans Joachim Stephan die Chemie sofort gestimmt. Schon beim ersten Treffen sei man sehr weit gekommen. Am Ende legte Simmel 50.000 Euro raus und kaufte das Museum samt Bestand. Sämtliche Mitarbeiter sollen ebenfalls übernommen werden. Etwa 40 Prozent der rund 60.000 Exponate sind allerdings Leihgaben. Wie Insolvenzverwalter Alexander Krusch erklärte, habe man die Besitzer über die Veränderungen informiert. „Die meisten Eigentümer haben signalisiert, ihre Exponate weiterhin zur Verfügung stellen zu wollen“, so der Krusch.  Das Verfahren selbst müsste noch ordentlich zum Abschluss gebracht werden. Simmels Zeitplan hingegen ist eng gestrickt. „Der Umzug von Radebeul nach Dresden ist für Dezember geplant, die Eröffnung im Januar“, sagte er. Der Investitionsbedarf am Albertplatz beläuft sich ersten Schätzungen auf rund 200.000 Euro. Ähnlich wie bisher, sollen die Stücke in Wohnzimmeratmosphäre bzw. ihrer ursprünglichen Umgebung präsentiert werden. Dafür sind die beiden  unteren Geschosse und Teile des Simmel Centers vorgesehen (Fläche: 1.800 qm). Perspektivisch rechnet der Unternehmer mit Besucherzahlen von 100.000 Gästen im Jahr und mehr. Mit thematischen Veranstaltungen, Fahrzeug-Treffen und viel „Bewegung in der Ausstellung“ will man die Dresdner für regelmäßige Besuche begeistern. Eine enge Zusammenarbeit mit dem kürzlich gegründeten „Freundeskreis Zeitreise e.V.“ wird angestrebt. Der Eintrittspreis (9 Euro) soll beibehalten werden.


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