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Comödie: Wer schön sein will, muss lachen!

Die neue Spielzeit der Comödie Dresden steht vor der Tür. 2017 geht es unter anderem um Ost-Schlagersternchen, eine 90er Jahre Geschäftsidee und eine dicke Überraschung in einem Zirkuswagen auf dem Schrottplatz. Und weil Wahlen sind, dürfen die Theaterbesucher auch mitbestimmen.

Die Geburtstagsspielzeit neigt sich dem Ende. Im 20. Jahr von Sachsens größtem Privattheater steht wahrscheinlich am Ende ein neues Rekordergebnis zu Buche. Geschäftsführer Olaf Maatz rechnet dieses Jahr mit 135.000 Besuchern. Läuft der Dezember so gut, wie der vor einem Jahr, könnten es sogar noch mehr werden. Damit hätte man die Besucherzahlen seit der Zäsur 2011 fast verdreifacht. „Es war ein harter und langer Weg“, meint Maatz. Dass das Theater schuldenfrei sei und sich nun völlig auf die Zukunft konzentrieren kann, erwähnt er auch. Ein bisschen Geld für neue Stühle ist die nächsten beiden Jahre auch noch drin. Die nahe Zukunft steht unter dem Motto „Wer schön sein will, muss lachen!“ und bietet spätestens am 17. März den ersten Knaller. Ingolf Lück (Die Wochenshow) wird an der Seite von Jochen Horst (Balko) und Mathias Hermann (Ein Fall für zwei) in der französischen Komödie „Unsere Frauen“ zu erleben sein. „Einer aus dem Skat-Trio hat seine Frau erwürgt und braucht von seinen Kumpels nun ein Alibi“, beschreibt Intendant Christian Kühn das moralische Dilemma des Dreigespanns. Unterhaltung mit Ohrwurmgarantie verspricht dann im Mai das Ein-Personen-Schlager-Musical „Gabi Mut – vom Leben geschlagert“. Erzählt wird eine fiktive, aber durchaus „Hätte-so-passiert-sein-können-Geschichte“ über ein Ost-Schlagersternchen, der die Wende in Karriere grätschte, anschließende Tupperware-Party und Möbelhaus-Auftritte inklusive. Kurz vor der Halbzeit zieht die Cömodie wieder ins Freie, genauer noch in den Hof des benachbarten Hotels Elbflorenz. „Es geht auf eine Zeitreise zu Kuschelrock und Gameboy“, machte Kühn neugierig. Die beiden Hauptprotagonisten – Eisverkäufer – hecken eine neue Geschäftsidee aus, während Blümchen, Snap und Roxette die Gäste beschallen. Titel: „Eis Eis Baby – Sommer, Sonne, Sonnenstich“. Der Tussipark-Nachfolger „Zickenzirkus“, eine Hommage an „Dinner for one“ und die Komödie „Weihnachten auf dem Balkon“ sind weitere Highlights im kommenden Jahr. Im Mai und Juni steht hingegen noch ein großes Fragezeichen im Spielplan. Nachdem die Comödiengäste für drei Wiederaufnahmen votiert hatten („Landeier“, „Machos auf Eis“ und „Kalender Girls“), dürfen sie demnächst entscheiden, welche (weitere) Premiere ihren Weg ins Programmheft schafft. Zur Auswahl stehen fünf Komödien, darunter „Honig im Kopf“, der Multi-Kulti-Hit „Achtung deutsch!“ oder die Friseur-Komödie „Liebe, Lust & Lockenwickler“. Beim Thema Werbung setzt die Comödie ebenfalls auf's Publikum und hat kurzerhand Stammbesucherin Evelin Lotze (Foto unten: Chris Gonz) als Werbegesicht für 2017 verpflichtet. Mit dem nur wenige Meter entfernten Boulevardtheater kommt man sich, entgegen einiger Befürchtungen, nicht ins Gehege, im Gegenteil. „Wir helfen uns und sprechen uns ab. Gegeneinander zu arbeiten wäre alles andere als zielführend. Ich denke es belebt diesen Standort hier“, sagte Maatz. Sein Blick geht inzwischen über Dresdens Stadtgrenzen hinaus – für eine Comödien-Dependance in Leipzig oder Chemnitz. (asc)

Comödie Dresden

Am 5. September 1996 von Jürgen Wolffer eröffnet, ist die Comödie mit ihren über 640 Plätzen auch heute noch Sachsens größtes Privattheater. Unter der künstlerischen Leitung von Gerd Schlesselmann wurde vor 20 Jahren „Dr. med. Hiob Prätorius" als erstes Stück zur Premiere gebracht. 2003 übernahm Jürgen Mai die künstlerische Leitung. Mit dem Wechsel der Geschäftsführung im Jahr 2011 wurde aus der Komödie die Comödie Dresden. Mit der neuen Schreibweise soll an Dresdens erstes Comödienhaus (1667) erinnert werden. Auf der Bühne glänzten in den letzten Jahren viele überregional bekannte Stars, darunter Johannes Heesters und Bürger Lars Dietrich. Tipp: In der Spielzeit 2017 lädt die „Ladies Night" jeden Donnerstag zum Sparen ein. Damen erhalten auf das Ticket fünf Euro Rabatt. Die Vorstellungen beginnen 20 Uhr. Der Ticketvorverkauf für die neue Spielzeit hat am 5. Dezember begonnen.


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