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Carola Pönisch

André Sarrasani: Neustart trotz Privatinsolvenz

Ein schweres Jahr liegt hinter André Sarrasani. Der Firmeninsolvenz folgte vor wenigen Tagen die Privatinsolvenz. Trotzdem blickt er zuversichtlich in die Zukunft. Mit neuer GmbH, neuem Standort, neuem Programm und starken Partnern startet Sarrasani durch
Foto: Schiller

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Sarrasani greift nach den Sternen. Teil drei seiner Trilogie, mit der er vom 24. November bis 4. Februar am neuen Standort Elbepark gastiert, umfasst alles. "Den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde haben wir gleich noch die Galaxy zugefügt", sagt er. Hinter dem Magier liegt ein äußerst aufregendes Jahr. Nachdem das Unternehmen Sarrasani GmbH im Sommer 2016 Insolvenz anmelden musste, nach öffentlich ausgetragenen Streitereien und Vorwürfen ehemaliger Geschäftspartner und ganz bestimmt nach so mancher schlaflosen Nacht soll es jetzt mit einer neuen Firma weitergehen. Die "Sarrasani Entertainment GmbH" wurde im Mai 2017 gegründet, zu den Gesellschaftern gehören neben Rechtsanwalt Helgi Heumann ein Steuerberater sowie ein ehemaliger Bankier, der jetzt als Unternehmensberater tätig ist. Das Startkapital für diese neue Firma, insgesamt 300.000 Euro, haben private Investoren zusammengetragen, darunter ein Großinvestor mit 180.000 Euro, sowie zahlreiche andere, die sich mit 20.000 bis 60.000 Euro am Unternehmen beteiligen. "Sie tun das nicht, um Gewinn zu erwirtschaften, den wird es in den nächsten zwei Jahren sicher nicht geben. Sie investieren, weil sich wie ich an die Marke Sarrasani glauben", so Helgi Heumann. Ein Teil des Geldes ist bereits ausgegeben, denn André Sarasani musste sein Trocadero-Zelt und seine drei Tiger aus der Insolvenzmasse herauskaufen. Privat ist der 45-Jährige noch längst nicht aus dem Schneider. Vergangene Woche meldete der Illusionist Privatinsolvenz an. Ein schwerer Schritt, der nicht zu verhindern war. "Als Geschäftsführer der Sarrasani GmbH hat er mit seiner Unterschrift und damit seinem Privatvermögen gebürgt, wie es üblich ist", erklärt Helgi Heumann. Für Sarrasani bedeutet dies, dass er in den kommenden fünf Jahren nur jenen Teil zum Leben behalten darf, der ihm und seiner Familie gesetzlich zusteht. Alle Einnahmen darüber hinaus fließen an seinen Insolvenzverwalter, der das Geld anteilig an die Gläubiger (Finanzamt und Bank) zahlt. Wie viel das in Summe ist und was ihm im Monat bleibt, verrät Sarrasani nicht. "Das ist nun wirklich privat. Ich bin zwar eine öffentliche Person, aber so viel Privatsphäre erlaube ich mir." Neuer Standort Mit dem Umzug in den Elbepark Kaditz/Micktenerhofft sich Sarrasani viel, "hier erreichen wir sicher noch mehr Zuschauer aus dem Umland von Meißen bis Pirna und Ostsachsen." Der Mietvertrag sei auf drei Jahre plus optional zwei weitere ausgelegt, kann aber auch jährlich gekündigt werden. "Mit dem Elbepark haben wir einen sehr guten Partner gefunden und sehr gute Bedingungen  ausgehandelt." TV-Koch Mirko Reeh steht weiter an Sarrasanis Seite und wird für das Catering zuständig sein. Clown Yello ist nicht nur auf der Bühne in Action, sondern wird wieder für das Design und die Kostüme verantwortlich zeichnen. Ob einer der drei weißen Tiger in die Show eingebunden sein wird, steht noch nicht fest. "Ich arbeite daran. Aber wenn man die Tiere relativ frei auf der Bühne bewegen lässt, sie nur an der Leine hält, dann muss man zu hundert Prozent bei der Sache sein. Die Tiere merken genau, wenn man das nicht ist. Und ich war in den letzten Monaten nicht immer in der Lage, ihnen meine ganze Aufmerksamkeit zu geben", sagt Sarrasani. Die neue Show "Elements III" läuft vom 24. November bis 4. Februar, der Ticketverkauf dafür hat begonnen, der neue Vorverkaufspartner ist das regionale Unternehmen etix.  Ein zweites emotionales Video findet ihr auf unserer Facebookseite.


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