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Carola Pönisch

Als der Tod das Fliegen lernte

Anfang des 20. Jahrhundert wurde der alte Menschheitstraum vom Fliegen wahr. In Europa löste er wahre Begeisterungsstürme aus. Davon und von der dunklen Seite der Luftfahrt erzählt die neue Ausstellung

Wenn in den ersten Jahren des 20. Jahrhundert irgendwo in Europa ein Fluggerät startete oder landete, dann wurde dieses Ereignis gefeiert wie ein großes Volksfest. Zigtausende pilgerten dann zu den Veranstaltungen und feierten die waghalsigen Piloten. In ganz Europa begannen Städte, sich gegenseitig in großen Flugwettbewerben zu überbieten. In Frankreich, zu jener Zeit die führende Nation im Flugzeugbau, entstanden auch die meisten Fotos, die heute als kostbare Zeitzeugen gelten.

Die neue Schau im Verkehrsmuseum, die dank einzigartiger Bilder aus der Sammlung des kanadischen Luftfahrtmuseums zustande kam, fängt das Zeitkolorit jener Anfangsjahre brillant ein. Der Besucher sollte allerdings etwas Zeit mitbringen für diese Ausstellung, denn um sie zu erfassen, genügt nicht nur ein Blick auf Fotos. Man sollte sich also in die aufgestellten Liegestühle legen, sich auf die nachgebaute Tribüne lümmeln oder gern auch auf dem grünen Kunstrasen Platz nehmen und sich vom Zusammenspiel aus Bildern, Objekten, Klängen und Filmen gefangen nehmen lassen.

Mit dem I. Weltkrieg verlor die Luftfahrt ihre Unschuld. Fluggeräte wurde als Waffen genutzt, Ballone zur Gefechtsfeld-Aufklärung genutzt, Luftschiffe zur Überwachung der Seekämpfe. Auch das zeigt die Schau, die bis 3. April zu sehen ist.

Fotos: Verkehrsmuseum


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