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13. Februar – Gedenken, erinnern, versöhnen

Heute, 13. Februar, steht die Frauenkirche seit 10 Uhr offen, 12 Uhr und im Anschluss an die Menschenkette, 18 Uhr, finden Friedensandachten statt. Die Mittagsandacht wird mit der Versöhnungsliturgie aus Coventry gestaltet, die Abendandacht wird durch den Bericht eines Zeitzeugen besonders geprägt.

Die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden e.V. lädt von 15 bis 22 Uhr wieder zum stillen Gedenken ein. Es wird Raum sein für Gespräche und Begegnungen aber auch für schweigendes Erinnern. Kerzen können sowohl um die Frauenkirche als auch auf einer eigens vorbereiteten Installationsfläche abgestellt werden. Gegen eine Spende werden Kerzen und weiße Rosen bereitgehalten. Um 18.15 Uhr beginnt zudem der durch die Fördergesellschaft organisierte "Dresdner Gedenkweg". Er beginnt im Innenhof der Dresdner Synagoge und führt über mehrere Stationen an ausgewählte Stätten, die in Dresden an die Schuld und das Leid der Deutschen im Zweiten Weltkrieg erinnern. Textlesungen leisten einen eigenen Beitrag wider das Vergessen. Thematische Impulse zur Nacht der Stille Nachdem am späten Abend das gemeinsame Geläut aller Dresdner Kirchenglocken verklungen ist, lädt die Frauenkirche ab 22 Uhr zur "Nacht der Stille" ein. Dieses Angebot, das es seit nunmehr 20 Jahren gibt, steht unter der Überschrift "Gemeinsam Zukunft gestalten, gemeinsam erinnern" und wird zusammen mit der Evangelischen Jugend Dresden gestaltet. "Verschiedene Stationen in der Unterkirche lenken die Aufmerksamkeit der Besucher auf geschehenes und gegenwärtiges Unrecht", erklärt Frauenkirchenpfarrerin Angelika Behnke. "Im Hauptraum sind die Gäste dann eingeladen, Friedenslichter zu entzünden und sich auf Musik und Begegnungen mit Menschen einzulassen, die sich für ein versöhntes, gerechtes und friedvolles Miteinander einsetzen." Erinnerung an zwei weitere bedeutende Daten Am 14. Februar greift die Frauenkirche eine weitere wichtige Facette des für Dresden so bedeutsamen Datums auf. Am 13. Februar 1982, also vor 35 Jahren, verweigerten sich unangepasste und pazifistisch eingestellte junge Menschen aus Dresden der staatlich verordneten Art, der Zerstörung Dresdens zu gedenken. Daran soll mit der Aufführung des Filmes "Come together. Dresden und der 13. Februar" erinnert werden. Die Gäste sind hierfür 19 Uhr ins Untergeschoss der Frauenkirche eingeladen und können im Anschluss an den Film unter der Moderation von Frank Richter mit Angelika Behnke, Harald Bretschneider, Justus Ulbricht und der Regisseurin Barbara Lubich ins Gespräch kommen. Der Eintritt ist frei; Zugang erhalten alle Interessierten ab 18.30 Uhr über Eingang B. Am 15. Februar, dem Jahrestag des Einsturzes der Frauenkirche, bringt Frauenkirchenorganist Samuel Kummer ein eigens dafür zusammengestelltes Programm zu Gehör. Es präsentiert Werke der vergangenen 150 Jahre, die das Thema Trauer musikalisch verarbeiten. Kompositionen, die sich auf die biblischen Klagelieder beziehen erklingen ebenso wie Max Regers "Trauerode" oder Franz Liszts Variationen über die Bach-Kantate "Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen". "Dieses Programm geht mir sehr nahe, weil es so viele Emotionen transportiert", erklärt Frauenkirchenorganist Samuel Kummer. "Johann Nepomuk Davids Partita z.B. über "Es ist ein Schnitter, heißt der Tod" aus dem Jahre 1947 ist überaus eindrücklich. Der vorletzte Satz dieser Partita lässt den Organisten regelrecht einen Totentanz auf der Pedalklaviatur ausführen." Tickets zu 8 EUR sind im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich. Aufruf zum respektvollen Gedenken Der Stiftung Frauenkirche Dresden ist es ein Anliegen, dass es auch in diesem Jahr gelingt, das Erinnern gemeinschaftlich und versöhnend zu gestalten. "Wir wünschen uns sehr, dass sich die Dresdnerinnen und Dresdner und alle Gäste der Stadt in den verschiedenen Formen des Gedenkens gegenseitig respektieren. Sie sollten denen, die das Datum für extremistische und revanchistische Demonstrationen missbrauchen wollen, geschlossen, friedlich und gewaltfrei entgegentreten. Gerade deshalb, weil sich die politischen Auseinandersetzungen in Dresden oftmals stärker polarisieren als anderswo, können die toleranten und demokratisch gesinnten Bürger in Dresden deutlicher als anderswo Zeichen des Frieden und der Versöhnung setzen", so Frank Richter stellvertretend für die Geschäftsführung der Stiftung. Montag, 13. Februar - 10 bis 12 Uhr Offene Kirche - 12 bis 13 Uhr Friedensandacht mit Versöhnungsliturgie aus Coventry und Kirchenführung - 13 bis 18 Uhr Offene Kirche - 15 bis 22 Uhr Stilles Gedenken an der Frauenkirche - 18 Uhr Schließen der Menschenkette - 18.10 Uhr Friedensandacht mit Bericht eines Zeitzeugen - 18.15 Uhr Dresdner Gedenkweg* - 21.45 Uhr Geläut aller Dresdner Kirchenglocken - ab 22 Uhr Nacht der Stille Dienstag, 14. Februar, 19 Uhr - Filmvorführung »Come together. Dresden und der 13. Februar« - Im Anschluss an den Film diskutieren miteinander und mit dem Publikum Angelika Behnke (Frauenkirchenpfarrerin), Harald Bretschneider (Oberlandeskirchenrat a. D.), Barbara Lubich (Filmemacherin), Dr. Justus H. Ulbricht (Geschäftsführer Dresdner Geschichtsverein e. V.) Moderation: Frank Richter Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche Außenbauwerk Süd (Zugang über Eingang B) | Eintritt frei Mittwoch, 15. Februar, 20 Uhr - Dresdner Orgelzyklus – Konzert in Erinnerung an den Einsturz der Frauenkirche am 15. Februar 1945 (Werke von Johann Sebastian Bach, Max Reger, Johann Nepomuk David, Axel Ruoff sowie eigene Improvisationen), Orgel: Frauenkirchenorganist Samuel Kummer Tickets: 8 Euro


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