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Karin Rodig

Große Kunst unter kleinem Hammer

Erstmals werden im Museum Schloss Klippenstein Werke namhafter Künstler versteigert. Für diesen Zweck hat der Leipziger Auktionator Dr. Michael Ulbricht das Museum Schloss Klippenstein für sich entdeckt. Am Sonntag, 30. Oktober, heißt es hier ab 15 Uhr: Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten… Ein Teil des Erlöses kommt auch dem Auktionsort zu Gute.
Bei der Auktion mit dabei: Ein Mattheuer von 1995 – „Der Nachbar will fliegen“

Bei der Auktion mit dabei: Ein Mattheuer von 1995 – „Der Nachbar will fliegen“

Das hat sich Schlosschefin Katja Altmann wohl kaum träumen lassen: In „ihren“ heiligen Hallen kommen einmal Werke von Neo Rauch, Marc Chagall, Andy Warhol, Max Klinger oder gar Wolfgang Mattheuer unter den Hammer.  Die entsprechende Anfrage des Leipziger  Kunstauktionators Dr. Michael Ulbricht hatte zunächst für Verwunderung gesorgt. Dann aber für die Erkenntnis, schaden könne das auf keinen Fall! Zumal Begegnungen mit großer Kunst im ländlichen Raum eher Seltenheitswert haben. Nun aber kommen einige Stücke, hinter denen sich große Namen verbergen für Stunden nach Radeberg. Ab 11 Uhr jedenfalls können die Auktionsgegenstände im Schloss besichtigt werden. „Die meisten stammen aus Privat- und Galeriesammlungen“, erklärt dazu der Leipziger Kunstauktionator  Dr. Michael Ulbricht. Sein Markenzeichen: Nicht alles in prominenten Großstädten unter den Hammer bringen zu wollen, auch kleinere Locations sind es wert. Mit dem Künstler Wolfgang Mattheuer (1927 bis 2004), einem der prominentesten Vertreter der Leipziger (Mal-)Schule verband ihn eine langjährige Freundschaft. Aus den Kontakten der damaligen Zeit schöpfe Ulbricht auch  heute noch.  Angeboten werden von ihm im Auftrag des Leipziger Buch- und Kunstantiquariats einzelne Stücke – wie kleinere Grafiken – bereits ab 40 Euro. „Ein für junge Kunstsammler durchaus akzeptabler Preis.“ Doch es dürfte am 30. Oktober auch hochpreisiger zugehen, schätzungsweise bis zu 4.000 Euro.
Ein Teil des Erlöses kommt auf jeden Fall dem Schloss Klippenstein und somit der Stadt Radeberg zu Gute. Fürs Hammerschwingen sind etwa zwei Stunden eingeplant. Danach gibt es Musik. Um 17 Uhr beginnt das von langer Hand vorbereitete Kammerkonzert „Akkordeon meets Strings“  anlässlich der 18. Tschechischen Kulturtage. Kristina Fialová (Viola), Petr Nouzovský (Violoncello) und Ladislav Horák (Akkordeon) bringen Werke von Dvorák, Martinu, Sluka, Bach, Händel und Schubert zu Gehör. Karten sind unter 03528/ 442600 bzw. an der Schlosskasse erhältlich.


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