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Carola Pönisch

Albert-Schweitzer-Kinderhaus in Klotzsche

Grundstein gelegt für Kinder, deren eigentliches Zuhause keins ist, die aber trotzdem in Geborgenheit aufwachsen sollen.

Das neue Haus hat bereits eine stattliche Höhe erreicht, ist zumindest aus dem Stadium der Gründung heraus gewachsen in den Erdgeschossbereich. Ende dieses Jahres bereits sollen hier bis zu sieben Kinder einziehen, die aus sozial gefährdetem Umfeld kommen und nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können. "Sie leben entweder bereits im städtischen Kinderheim oder bei Pflegefamilien", sagt Frank Richter, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen e.V. Das neue Haus ist das dritte, das der seit 1990 auch in Sachsen tätige Verein in Dresden baut. Im März 2006 wurde ein Kinderdorf-Haus in Lockwitz eröffnet, im Frühjahr 2009 folgte ein zweites in Übigau. Betreut werden in diesen beiden Einrichtungen insgesamt derzeit elf Kinder, weitere 20 leben im Kinderdorf in Steinbach bei Moritzburg, wo der Verein zwischen 1995 und 2000 vier Wohnhäuser und ein Gemeinschaftshaus erbaute. "Mit dem Bau des dritten Hauses in Dresden kommen wir den steigenden Anfragen zur Aufnahme von Kindern in unserem Kinderdorf nach", sagt Frank Richter. Rund 800.000 Euro investiert der Verein in den Neubau (inklusive Grundstück und Ausstattung). Finanziert werden die Projekte über Spenden, für die Betreuung der Kinder zahlt die Stadt feste Tagessätze. Wie funktionier ein Kinderdorf-Haus? In der Regel lebt eine Familien mit oder ohne eigene Kinder in einem Kinderdorfhaus. Der Elternteil, der eine pädagogische Ausbildung hat, ist direkt beim Verein angestellt, erhält Gehalt, Zuschläge und bezahlten Urlaub. "Zusätzlich zum eigenen Urlaub fahren die Pflegeeltern mit allen Kindern noch in eine Ferienfreizeit", erklärt Richter. Den Pflegeeltern stehen außerdem noch zwei ausgebildete Erzieher zur Seite. Kinderdorf-Familie gesucht Für das neue Haus in Klotzsche ist der Verein noch auf der Suche nach einer geeigneten Familie, die sich zutraut, diesen schwierigen Fulltimejob anzunehmen. "Wir haben Bewerber, führen auch Gespräche, aber noch ist nichts entschieden." Sollte der Fall eintreten, dass sich kein Paar findet, das alle Voraussetzungen erfüllt, übernehmen Erzieher des Vereins die Betreuung – was aktuell in einem der Häuser der Fall ist. Wie lange Kinderdorf? Die Kinder, die die Chance auf ein neues Zuhause in einem Kinderdorf-Haus bekommen, sind zwischen Null und 18 Jahre. "Wir legen großen Wert darauf, dass Geschwisterkinder zusammenbleiben", sagt Frank Richter. Generell ist das Leben in den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern langfristig ausgelegt, Kurzzeitaufenthalte sind nicht erwünscht. "Wir wollen den Kindern ja ermöglichen, ein richtiges Familienleben leben zu können. Den Kontakt zu ihren leiblichen Eltern halten wir ständig." Die Kinderdorf-Kinder, sagt Richter, hätten ein Leben lang eben zwei Familien. Weitere Infos: 0351/317 91 92,


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