Er sorgt für ordnungsgemäße Wettkämpfe

Zittau. Weiten messen, die Zeitmesstechnik bedienen und die Läufe starten sind nur ein paar der Aufgaben, die Kampfrichter zu erfüllen haben. Zu den langjährigen Kampfrichtern gehört der Zittauer Uwe Bentsch. Sein Sport- und Mathelehrer Günther Seifert sprach ihn damals an, ob er sich vorstellen könne, als Kampfrichter bei Wettkämpfen dabei zu sein. Mit einem angeborenen Hüftschaden hatte er während der Schulzeit irgendwann eine Sportbefreiung. 

Trotzdem begeisterte er sich für Sport, war eine Zeit lang noch im Kegeln aktiv, ehe ihm die Ärzte ein Sportverbot aussprachen. So absolvierte er als 14-Jähriger den Grundlehrgang, wurde Mitglied bei der HSG Turbine Zittau und war regelmäßig bei Wettkämpfen im Einsatz. Das Glattrechen der Weitsprunggrube gehörte dabei ebenso zu seinen Aufgaben wie das Auflegen der Hochsprunglatte, das korrekte Führen eines Wettkampfprotokolls bei technischen Disziplinen oder das Messen der Weiten bei Weitsprung, Kugelstoßen oder auch Diskus- und Speerwerfen. 

Nach etwa drei Jahren durfte er bei der Bezirksspartakiade in Dresden als Kampfrichter dabei sein.  Das erste internationale Ereignis war für Uwe Bentsch 1981 die Internationale Eisenbahner-Weltmeisterschaft in Dresden, wo Leichtathleten von Eisenbahnersportvereinen aus aller Welt gegeneinander antraten. Als Kampfrichter qualifizierte er sich über die Jahre immer weiter, sodass er im November 1990 Kampfrichter der Meisterklasse wurde, die höchste Qualifikation, die ein Kampfrichter in der DDR erwerben konnte.

In der letzten Saison war er zudem im Zentralen Kampfgericht der DDR aktiv. 

Seit der Wende ist er im Landeskampfgericht Sachsen engagiert. Als Schiedsrichter findet man ihn vor allem beim Kugelstoßen, Diskus-, Hammer- oder Speerwurf. Manchmal betreut er auch die Sprungdisziplinen. So war er als Schiedsrichter beim Kugelstoßen 2003 und 2004 beim ersten und zweiten European Indoor-Cup in Leipzig im Einsatz. Die U23-Europameisterschaft in Erfurt 2005 war für ihn ein weiterer Höhepunkt als Kampfrichter. 

Bei der Senioreneuropameisterschaft in Zittau 2012 war er zwölf Tage im Dauereinsatz. Aktuell ist Uwe Bentsch als Kampfrichter sachsenweit unterwegs u.a. bei Landesmeisterschaften aller Altersklassen. Aber auch bei der diesjährigen Deutschen Seniorenmeisterschaft im heimischen Weinau-Stadion ist der Zittauer einer von rund 115 Kampfrichtern, die täglich im Einsatz sein werden. Etwa 30 von ihnen kommen aus der Region Zittau. 

„Mir gefällt die Sportkameradschaft unter den Kampfrichtern. So lange ich gebraucht werde, bin ich dabei“, sagt der 58-Jährige. Über die Jahre hat er den einen oder anderen Athleten heranreifen sehen. So kennt er den Kugelstoßer David Storl bereits, seit dieser in den Jugendklassen an den Start ging und konnte seine Entwicklung bis heute sozusagen hautnah miterleben. „Als Kampfrichter sorgen wir dafür, dass die bestehenden Regeln eingehalten werden. Aber auch etwas Augenmaß gehört dazu.“ 

Die Kampfrichtertätigkeit ist ein Hobby. Wer sich dafür engagiert, ist mit Enthusiasmus dabei. Die gezahlte Aufwandsentschädigung ist eher symbolisch. Gelungene Wettkämpfe, die Arbeit unter Gleichgesinnten und hin und wieder ein Dankeschön von den Athleten und Trainern sind wohl die Momente, die zum Weitermachen motivieren. Kampfrichter gesucht Damit auch künftig Wettkämpfe entsprechend der bestehenden Regeln durchgeführt werden können, braucht es Helfer und Kampfrichter. Wer sich für Leichtathletik interessiert und ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringt, egal ob jünger oder bereits älter, kann sich gern in der HSG Geschäftsstelle melden. Zweimal im Jahr werden vor Ort Kampfrichterlehrgänge durchgeführt.  HSG Geschäftsstelle,  Schrammstraße 63, 02763 Zittau Telefon 03583/516560, E-Mail: hsg@turbine-zittau.de  Claudia Trache