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Denkmal am Burggraben wird gesichert

Großenhain. Die Sanierungsarbeiten an der Schlossbrücke über den Burggraben in Großenhain dauern noch bis Juli an.

Thomas Röthig, Mitarbeiter im Geschäftsbereich Bau der Stadtverwaltung Großenhain, erklärt die unterschiedlichen Gesteinsarten der Schlossbrücke.

Thomas Röthig, Mitarbeiter im Geschäftsbereich Bau der Stadtverwaltung Großenhain, erklärt die unterschiedlichen Gesteinsarten der Schlossbrücke.

Bild: Müller

Thomas Röthig, Mitarbeiter der Stadtverwaltung Großenhain, informierte kürzlich vor Ort über den Sanierungsfortschritt der Fußgängerbrücke über den Schlossgraben. Sie ist eine dreifeldrige Gewölbereihe mit annähernd gleicher Geometrie und mehreren unterschiedlichen Gesteinsarten. Der Übergang stellt ein Einzeldenkmal dar. Es entstand nach Angaben der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises um 1540.

 

Denkmal aus dem 16. Jahrhundert

Nach der Winterpause begannen Mitte März die weiterführenden Arbeiten. Warum wird dort gebaut? »Im Rahmen der turnusmäßig aller sechs Jahre durchzuführenden Tests der städtischen Brückenbauwerke wurde der Übergang im Jahr 2020 einer Hauptprüfung unterzogen«, informiert der Fachmann. Diese erfolgte durch das Ingenieurbüro DLS Ingenieure GmbH & Co. KG aus Dresden. Laut Röthig wurde – im Zuge der Bauarbeiten zur Landesgartenschau – schon mal an der Brücke gearbeitet. Die letzte Prüfung ergab Zustandsnote 3,4, das heißt: kritischer Bauwerkszustand mit Tendenz zu ungenügendem Zustand. Am Bauwerk wurden Hauptschäden, wie zum Beispiel tiefe Auswitterungen in der Gewölbeverfugung, ausbrechende Steine im gesamten Gewölbe, herausgerutschte Steine, Steinausbrüche im Flügelmauerwerk sowie deutliche Durchfeuchtung festgestellt. Das ist aber noch nicht alles. weiterhin tritt Niederschlagswasser an den Unterseiten der Brückenbögen aus und es beginnen Ausbrüche im Brüstungsmauerwerk.

»Der Grund für die progressive Schädigung der Gewölbe liegt in ihrer Durchfeuchtung, die in Verbindung mit Frost-Tau-Wechseln zu Materialzerstörungen führt und bereits geführt hat«, erklärt Röthig weiter. Wegen dieser gravierenden Ergebnisse fasste der Stadtrat bereits vor zwei Jahren einen Grundsatzbeschluss für die Sanierung, die Kosten sind im Haushalt verankert. Zur Gewährleistung der Sicherheit wurden bereits zwei Bögen der Brücke mit Bauzäunen für den Durchgangsverkehr gesperrt, um Gefahren durch herabfallende Steine auszuschließen.

 

Historischer Charakter bleibt

Um das Bauwerk weiter in seiner Funktion als innerstädtische Wegeverbindung nutzen zu können und den historischen Charakter zu erhalten, wird eine umfassende Sanierung ausgeführt, so zum Beispiel der Einbau einer Stahlplatte unter dem Gehweg zur Stabilisierung des gesamten Komplexes. Der Beginn des ersten Bauabschnittes war im November 2023. Dieser wird Ende Juli beendet sein und gleich in die zweite Etappe übergehen. Die widmet sich vorrangig der Sanierung der Bögen. Dieser Zeitplan ist aber stark vom Trocknungsfortschritt des Bauwerkes abhängig, gibt Thomas Röthig zu bedenken.

 

Kostenzuschuss ist möglich

Die Finanzierung ist mit 610.000 Euro veranschlagt. Es ist eine Förderung über das städtebauliche BundLänder-Programm Lebendige Zentren beantragt. Eine Finanzierung von 66 Prozent der förderfähigen Kosten ist möglich. Eine Bewilligung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) wird erwartet.


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